Dienstag, 13. Oktober 2009

Freitag: Tee mit dem Bären

Der letzte Tag in der Jurte. Draußen ist es kalt und ungemütlich, Regentropfen fallen auf das Jurtendach, aber die Jurte hält.

Heute ist unser letzter Gast an der Reihe: Elena aus Weißrussland.

Und sie hat auch dafür gesorgt, das heißer Dampf aus dem Inneren der Jurte steigt.


Der stammt aus einem Samowar, der wie ein Wasserkocher das Teewasser erhitzt. Zusammen mit konzentriertem Pfefferminztee aus der Kanne ergibt dies ein sehr angenehm warmes Getränk bei den ungemütlichen Außenjurtentemperaturen.

Das Märchen, das Elena mitgebracht hat, ist so manchem älteren Zuhörer aus früheren Zeiten bekannt: "Mascha und der Bär" handelt von einem Kind, das von Bären gefangen wird und sich mit einem Trick vom Gevatter Bär bis vor die Haustür der Großeltern tragen läßt.



Und dann kam der obligatorische, und vor allem von den Kindern heiß erwartete Blick in die Schatzkiste. Da fand sich etwas, was für Russland im allgemeinen sehr typisch ist: nicht Vodka, sondern russisches Konfekt den in verschiedensten Farben und Formen. Trotz der Vielfalt hatten alle aber eins gemeinsam: sie waren sehr süß...


Freitag, 2. Oktober 2009

Das Getränk für jeden Tag...

Ende September / Anfang Oktober wird es draußen langsam frisch. Da hilft ein warmes Getränk - in unserem Fall Pfefferminztee.


Den Tee kochen wir jedes Mal vor und servieren ihn heiß vor der Jurte. Pfefferminztee gibt es in jedem Land und schmeckt Alt und Jung.

Heute, am Freitag, servieren wir den Tee aus einem besonderen Gefäß heraus. Laßt Euch überraschen!

Das perfekte Märchendinner: Knoten aus dem Iran

Zutaten:

  • Mehl 250 g
  • 1 Ei
  • eine Prise Salz
  • Zucker 1E. Löffel
  • Vanillezucker 1T. Löffel
  • Speiseöl 2 E . Löffel
  • Wasser o. Milch ¼ Liter
  • Backpulver ¼ T. Löffel
Zubereitung:
  • Von oben genannten Zutaten macht man ein Teig, lässt ihn 2 Stunden im Kühlschrank ruhen. Danach formt man aus dem Teig schmale Stangen (10 cm.) Daraus werden die Knoten geflochten.
  • Die Knoten in einer tiefen Pfanne oder einem Topf in Öl braten lassen.
  • Auf den fertigen Knoten Puderzucker und Zimt streuen.

Donnerstag: Der Tag, an dem die Jurte aus allen Nähten platzte

Natürlich nicht wirklich, sondern nur umgangssprachlich. Auch wenn es in den letzten Tagen richtig eng in der Jurte war - heute wurde es so richtig, richtig eng. So eng, dass noch Bänke heran getellt und die Seitenteile hochgeklappt werden mußten.


Aber alles der Reihe nach. Unser heutiger Gast lebt schon viele Jahre in Dessau. Najmadin stammt aus Persien, dem heutigen Iran. Mit seiner Frau hat er den heutigen Märchenabend und die damit verbundene Überraschung vorbereitet.


War es am Anfang noch übersichtlich in der Jurte, wurde es von Minute zu Minute voller,

bis Punkt 17:30 Uhr noc h 21 FSJlerinnen und FSJler (Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahrs) kamen, um dem Märchen zu lauschen.


Najmadin erzählte zunächst au persisch die Geschichte vom Fuchs und der Elster, die es auch in Deutschland als Fabel gibt.


Trotz der viele Menschen (ca. 80 Märchenfreunde) war es muxmäuschenstill in der Jurte, als Najmadin auf einer Art Tamburin die Geschichte begleitete.


In der Schatzkiste war natürlich wieder eine Überraschung versteckt: Selbst gebackene "Knoten", eine Art Schmalzkuchen in Form eines Knotens. Der Knoten steht für Probleme im Leben, die einfach mit dem Mund und genußvoll gelöst werden können. Dann verteilte Najmadin Pistazien, eine Spezialität aus dem Iran.


Und die iranische Botschaft hatte uns in einem Päckchen Bilder und Prospekte über das Land geschickt - die wir an unsere wissbegierigen Besucher verteilen konnten. Vielen Dank dafür!


Eine Überraschung hatte Najmadin noch auf Lager: Eine traditionelle Frucht aus dem Iran ist der Granatapfel mit über 630 Kernen in seinem Inneren. Diese Frucht bot Najmadin vor der Jurte an - diesmal hätte aus einem Granatapfel die ganze Besucherschaft versorgt werden...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Fledermäuse in der Jurte

Sie sehen nicht besonders freundlich aus und hängen bei Tag und Nacht in der Jurte rum - die Fledermäuse. Ihnen kann man nie ansehen, ob ihnen die Märchen, die sie jeden Abend hören, auch gefallen. Dafür geben sie ihren Kopf, wenn es ums Spielen geht. Am Montag war ein Fledermauskopf im Spiel "Katz und Maus" das wichtigste Requisit: - leise und gerade zur Hand.

Mittwoch: Weiße Häschen in der Badewanne

Was hat Kolumbien mit weißen Häschen zu tun? Wenn Ihr noch etwas weiter lest, werdet Ihr es erfahren. Was Märchen doch so alles möglich machen...

Am dritten Jurtentag hatten wir 2 junge Frauen zu Gast: Pamela und Nasly stammen beide aus Kolumbien in (nicht Südafrika!) Südamerika.

Sie hatten die Jurte mit Tüchern und Gegenständen aus Kolumbien dekoriert. Dazu gab es Maracujasaft (Die Maracuja oder auch Passsionsfrucht genannt, stammt auch aus dem Heimatland der beiden.) und ein heiße Zimtgetränk, das ziemlich süß war.

Die Jurte war gut gefüllt und warm, es regnete nicht und sogar die Sonne lugte hinter den Wolken hervor - also südamerikanisches Feeling.


Zuerst erzählte Nasly eine Geschichte, die in der 3. Klasse jedes Kind lesen können muss. Allerdings sprechen Kinder in Kolumbien eine andere Sprache als hier - und das kam uns Zuhörern doch recht spanisch vor.


Aber als ob sie es geahnt hätte, übersetzte sie hinterher die Geschichte vom Froschkind, das nicht hören wollte und zum Schluss im Schnabel einer Ente landete, ins Deutsche.


Dann kam Pamela an die Reihe. Ihr spanisches Volksmärchen, das sie uns vorlas, handelte von einer Prinzessin und einem weißen Häschen. Das niedliche Tierchen war in Wahrheit aber ein verzauberter Prinz, den die Prinzessin zum Schluss von seinem Fluch erlösen konnte.

Das Häschen sprang in seinem verwunschenen Schloss immer in eine Wanne und verwandelte sich dort in den Prinzen. Das ist aber ein Märchen! Deshalb steckt Eure Häschen zu Hause nicht in die Badewanne. In den seltensten Fällen wird ein Prinz draus, sondern eher ein triefend nasses Tier.


In der Schatzkist war, wie bereits angekündigt, eine Überraschung aus der kolumbianischen Botschaft in Berlin: Luftballons und Bleistifte, dazu noch Kokosbonbons. Vielen Dank dafür!


Draußen vor der Jurte steppte dann der Bär - besser gesagt, tanzte Nasly mit allen Tanzwilligen Salsa.


Mittwoch, 30. September 2009

Ein Brief aus der kolumbianischen Botschaft

Wie in jedem Jahr hatten wir auch dieses mal Wochen vorher die Botschaften unserer Märchenerzähler angeschrieben und um eine kleine Unterstützung gebeten. Aus der kolumbianischen Botschaft in Berlin erreichte uns vor einigen Tagen ein Brief mit Inhalt. Der freundliche Brief von der Botschafterin Victoriana Mejia-Marulanda ist hier nachzulesen. Über den Inhalt, der sich heute Abend in der Schatzkiste befinden wird, verraten wir hier noch nichts!

Das perfekte Märchendinner: Beignets aus Burundi

  • 1 kg Weißmehl
  • 2 Päckchen Trockenhefe
  • 170g Zucker
  • Kokosraspel
  • 3 Päckchen Vanillezucker
  • 670 ml Milch
  • etwas Öl für den Tag
  • ca. 3 Liter Öl zum Ausbacken


Zubereitung


  • Aus den zimmerwarmen Zutaten einen Hefeteig kneten
  • An einem warmen Ort mindestens eine halbe Stunde gehen lassen.
  • Wenn der Teig hochgegangen ist, in einem Topf das Öl zum Ausbacken erhitzen.
  • Aus dem Teig kleine Bällchen formen und in das heiße Öl geben. Die Menge sollte nicht zu groß sein, damit das Öl nicht zu sehr abkühlt und die Beignets eine schöne braune Farbe bekommen.
  • Die Beignets sind fertig, wenn sie an der Oberfläche schwimmen und eine mittlere braune Farbe haben. Zum Servieren mit Puderzucker bestreuen.

Eine Urkunde für die Märchenerzähler


Eine Überraschung konnte Eliane in den Händen halten: zwei unserer etwas älteren Besucherinnen hatten für sie eine Urkunde als Dank gestaltet.

Was haben Trommeln und Blumen gemeinsam?

Beide haben etwas mit Töpfen zu tun. Eben aus diesen Keramiktöpfen, in den sonst Topfblumen wachsen, sollten im Anschluss an das Märchen noch Trommeln gebaut werden.



Der Regen hatte sich für eine kurze Zeit verflüchtigt. Eliane verteilte die Blumentöpfe an die potentiellen Trommelbauer und schnitt im Anschluss die selbst klebende Folie zurecht, die als Trommelfell benutzt werden sollte.

Als die "Felle" über die Töpfe gezogen wurden, konnte gemeinsam unter Anleitung getrommelt werden. Eliane gab den Rhythmus vor...


Das zusammengeklopfte Ergebnis gefiel nicht jedem...

Dienstag: Regen fällt auch in Burundi

Das war ja klar. Die Märchenjurtensaison beginnt und das Wetter wird schlechter. So schlecht, dass wir gar nicht mit vielen Besucherinnen und Besuchern in der Jurte gerechnet haben. Noch dazu, da es in der Mitte herein regnet, da die Jurte am Stamm eine große Öffnung hat und nicht viel Platz zur Verfügung steht.


Unser heutiger Gast, Eliane Mburwa aus Burundi, hat unserer Jurte ein afrikanisches Ausssehen gegeben - mit Tüchern und Gegenständen aus ihrer zentralafrikanischen Heimat.


Trotz des prasselnden Regens füllt sich die Jurte unaufhörlich mit Kindern und Eltern. Bei 53 Besuchern haben wir aufgehört zu zählen - es war auch unübersichtlich geworden.


Wegen der Nässe und Kälte ging der Pfefferminztee weg wie warme Semmeln... (Apropos Essen - aber dazu kommen wir später)


Eliane Mburwa erzählte zwei Märchen aus ihrer Heimat: Die Geschichte vom Blinden und der Öllampe und vom Kind und dem Ochsenkopf.


In Burundi erzählen die Großeltern oder Eltern nach dem Abendessen und vor dem Schlafen eine Geschichte, aus der die Kinder auch etwas lernen können: dass man einander helfen soll oder seine Eltern nicht anlügen sollte...


Die Schatzkiste war zweifellos der zweite Höhepunkt des Abends. Voller Spannung stellten sich die Kinder vor die braune Kiste. In der waren drei Gefäße verborgen, die einen geheimnisvollen Inhalt hatten.


In den Gefäßen, die sich gar nicht so leicht öffnen ließen, steckten kleine Alu-Päckchen, in denen Beignets eingepackt waren. Diese kleinen Kokosbällchen schmeckten allen.