Mittwoch, 10. Oktober 2012

Am 4. Tag: der finnische Windbeutel

Nach drei ereignisreichen Tagen brach mit dem Freitag schon der letzte Tag unserer diesjährigen Märchenjurtenwoche an. Auch wenn sich unsere Besucher mindestens 2 Wochen voller Märchen vorstellen könnten - wir wollen das Besondere bewahren.


Der Freitag kam uns stürmisch. Da der Eingang der Jurte genau in Windrichtung lag, mussten wir ihn verlegen, denn durch Sturm blähte sich das Zelt auf wie ein Windbeutel. Der erste Hering war auch schon herausgerissen. Also sicherte die große Papiertonne unverrückbar die gefährdete Seite, denn an ihr war nun das Spannseil befestigt. Auch unsere Märchenjurtenfahnen wedelten lustig in den Windböen.



Heute stand Finnland im Mittelpunkt. Dank der Deutsch-Finninschen Gesellschaft aus Halle hatten wir eine echte Finnin gefunden, die uns eine alte finische Geschichte erzählen wollte. Und unsere Gäste hatten Bildtafeln mitgebracht. Auf ihnen waren Illustrationen aus den Büchern von Mauri Kunnas, einem sehr bekannten finnischen Kinderbuchautor.







Als Rikka ihr Land und sich vorstellte, entbrannte eine heisse Diskussion an den Fragen: Wohnt der Weihnachtsmann in Finnland und wenn ja, wo? Und gibt es den Weihnachtsmann überhaupt? Unter den Kindern saßen einige Skeptiker...







Das Märchen handelte vom etwas einfältigen Bären und dem schlauen Fuchs, beides Bewohner der großen Wälder in Finnland.



Nach der Geschichte und den Fragen stand die Schatztruhe im Mittelpunkt. Vielen Dank an die finnische Botschaft, die Fähnchen und kleine Sprachschulen für die kleinen und großen Märchenjurtenbesucher geschickt hatten. Auch Poster gab es zu bestaunen, die jetzt so manches Kinderzimmer schmücken.







Und während es immernoch windete und der Sturm die vom Vortag nasse Jurte trocken föhnte, wurde Finnland als Puzzle auf der Wiese zusammen gesetzt. Wir verabschiedeten uns von unseren treuen Besuchern bis zum nächsten Jahr.  







Die Pfadfinder nahmen in Windeseile die Jurte auseinander. Und dann regnete es. Selbst der Himmel war traurig....


Freitag, 5. Oktober 2012

Der dritte Jurtentag: Griechenland

Komisch, immer wenn wir in der Jurte besonders warme Länder als Thema haben, regnet es und ist es kalt. So auch am dritten Tag, als Chrysanthi aus ihrem Heimatland Griechenland berichtete. Während es also draußen mal strak, mal weniger stark regnete, füllte sich die Märchenjurte trotzdem mit lauter wetterfesten Besuchern. Nie war Jurte so wertvoll wie heute!


Chrysanthi, deren Namen von der Chrysantheme abgeleitet ist, lebt scho viele Jahre in Dessau und ging auch hier zur Schule. Heute erzählte sie uns das Märchen vom klugen Esel, dem Wolf und Frau Fuchs. Sie zeigte, wo Griechenland liegt, was es dort Besonderes gibt und wußte auch das griechische Wort für starken Regen (δυνατή βροχή). Die Schrift sieht doch ganz schön anders aus. Die ersten Zeilen des Märchens klangen dann auch auf griechisch ziemlich fremd.



Nach dem Märchen und den Fragen, als der Regen besonders kraftvoll auf das Jurtendach prasselte, entschieden wir uns, unsere kleine Olympiade sein zu lassen. Für die Schwimmwettkämpfe hatte es noch nicht genug geregnet und alles andere wäre eine ziemliche Matscherei geworden. Dabei hatten wir doch extra das olympische Feuer bestellt! Also wurden "Mamutsätze" gebildet und ein Luftballon 1 Minute von fast allen Anwesenden in der Luft gehalten. Die Medaillenübergabe fand ebenso in der Jurte statt wie der anschließende Sturm auf die Schatztruhe. Die griechische Botschaft hatte uns als einzige diesmal nichts geschickt ... Aber dafür gab es original griechisches Gebäck und griechischen Honig, wahlweise mit Honig oder Nüssen oder beidem.





Als unsere kleinen und großen Jurtenbesucher nach gemeinsamem Aufräumen in alle 4 Himmelsrichtungen verschwunden waren, kam sie doch noch raus: die Sonne - eine halbe Stunde zu spät - und schenkte uns einen Regenbogen zum Abschied.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

2. Tag: Der Waweldrache

Unser heutiger Gast kam vor langer Zeit aus Polen. Monika brachte neben den lustigen Puppen zur Dekoration das Märchen vom Wawel-Drachen (auf Polnisch: Smok Wawelski) mit. Er soll in einer Höhle unter dem Wawelhügel an den Ufern der Weichsel gehaust haben. Der Wawelhügel liegt in Krakau, das zu jener Zeit die Hauptstadt war. 






Natürlich war auch heute die Schatztruhe gut gefüllt. Das haben wir der Botschaft der Republik Polen zu verdanken, die uns 4 (!!!) Pakete schickte. Einen ganz großen Dank für diese reichhaltige Spende! Die Kinder und auch die Erwachsenen konnten sich nach Herzenslust daran bedienen.




Der Wawel-Drache sollte aber nicht nur in unserer Phantasie existieren, sondern auch in unserer Wirklichkeit auftauchen. und damit der 3-köpfige Drache nicht all zu grimmig wirken würde, hatten alle Kinder Gelegenheit, sich ihren bunten, freundlichen Drachen zu gestalten - Drachen zähmen leicht gemacht!









Während die Kinder ihren Drachen verschönerten, hatten die Erwachsenen derweil Gelegenheit, in den vielen Materialien der Botschaft zu schmökern.





Wieder ist eine Fahne hinzu gekommen. Vielen Dank, Monika, für Dein Kommen!