Mittwoch, 1. Oktober 2008
Montag, 29. September 2008
Mit dem Zug aus Vietnam
Freitag, letzter Tag in der Märchenjurte. Unser heutiger Gast heißt Nguyen Tien Duc und ist vor viele Jahren tatsächlich mit dem Zug aus Vietnam nach Deutschland gereist. 17 Tage war er unterwegs, bis er hier ankam. Heute nicht, da ist er bequem mit dem Auto gefahren und nur eine Stunde auf der Straße, denn Herr Duc lebt und arbeitet nun in Magdeburg.
Mitgebracht hat er ein einsaitiges Musikinstrument, die Dan Bau. Daurauf spielt er, einen kleinen Holzstab in der Hand, Melodien mit vielen unterschiedlichen Tönen.
Die Kinder in der Jurte versuchten, hinter das Geheimnis dieser Spielweise zu kommen, doch sie entlockten dem Instrument nur einen Ton - dafür aber in unterschiedlicher Lautstärke.
Mitgebracht hat er ein einsaitiges Musikinstrument, die Dan Bau. Daurauf spielt er, einen kleinen Holzstab in der Hand, Melodien mit vielen unterschiedlichen Tönen.
Die Kinder in der Jurte versuchten, hinter das Geheimnis dieser Spielweise zu kommen, doch sie entlockten dem Instrument nur einen Ton - dafür aber in unterschiedlicher Lautstärke.
Erst ein Vater durchschaute die Spielweise, einer Gitarre nicht ganz unähnlich. Doch der Meister des Instruments blieb Herr Duc.
Er erklärte dann seinen Zuhörern in der gut gefüllten Jurte, wie man sich in Vietnam begrüßt. Da geht es eher um das Alter des zu Grüßenden als um die Tageszeit. So sagt man zu Erwachsenen "Guten Tag, Onkel!" oder "Guten Tag, Tante!", auch wenn man gar nicht mit ihnen verwandt ist.
Die vietnamesische Geschichte handelt von einem König, der das klügste Kind in seinem Land sucht und den Bauern deshalb die Aufgabe stellt, ihm einen schwangeren Ziegenbock zu bringen. Da Ziegenböcke männlich sind und deshalb keine Böcklein bekommen können, wußte auch der kluge Junge und teilte dies dem König sehr geschickt mit - und der König hatte den klugen Jungen gefunden!
Freitag, 26. September 2008
Marine in der Jurte
Unser Gast am Donnerstag hat nichts mit Schiffen oder Seefahrt zu tun, sondern sie heißt so: Marine Mktchryan. Sie ist vor sieben Jahren aus Armenien nach Deutschland gekommen. Armenien ist das Land, aus dem die Aprikosen (Prunus armeniaca) stammen. Kein Wunder, dass die armenischen Kinder sich auch mit ihren Aprikosen etwas genauer beschäftigten und sie nicht nur aßen, sondern auch zum Spielen benutzten. So entstand gewiss auch die Idee, aus Aprikosenkernen Pfeifen zu basteln. Man reibt einfach die schmale Seite auf dem Stein, bis ein Loch entsteht und der Kern im Kern zum Vorschein kommt.
Den holt man mit einer Nadel oder einem spitzen Messer heraus. Ist der Kern völlig hohl innen, kann man auf ihm pfeifen wie auf einer Flasche oder wie Könner auf einer Querflöte.
Unsere Gäste waren jedenfalls fleißig dabei, die Aprikosenkernpfeifen herzustellen. Für lautstarke Untermahlung später am Abendbrotstisch war gesorgt...
Um 17:33 begannen wir mit dem Märchen in der Jurte. Marine (die gewohnt ist, dass wir Deutschen es schwer haben mit der Aussprache ihres Nachnamens) zeigte den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern, wo Armenien liegt.
Dann begann sie, das Märchen zu erzählen, warum die Sonnenblume sich immer der Sonne zuwendet. Eigentlich war die Sonnenblume ja mal eine Prinzessin und die Sonne ein schöner Prinz (der auch tatsächlich anwesend war!). Aus Sehsucht und großer Liebe wurde die Prinzessin zu Sonnenblume und sieht nun immer ihren Prinzen an. Ein Junge fragte hinterher, ob er diese Erkärung im Sachkundeunterricht verwenden könne - nunja, es ist ein Märchen, alle Angaben sind ohne Gewähr!
Da Armenien das Land der Aprikosen ist, waren Aprikosen in jeder Form auch in unserer Schatzkiste versteckt: frische Aprikosen, Getrocknete, Aprikosenkonfitüre auf Schnittchen... Und unsere Gäste hatten jede Menge Appetit mitbebracht.
Frisch gestärkt führte Marine die Kinder vor die Jurte, um mit ihnen zu spielen und zu tanzen. Und Pfeifen wurden auch weiter hergestellt. Ein Pfeiffen ging durch Dessau...
Donnerstag, 25. September 2008
Der Tip für den Tag um 17:330 Uhr
Do it yourself: Wie öffnet man eine Kokosnuss?
Moussa demonstrierte uns eine einfache, aber sehr effektive Methode, um die harte Nuss zu knacken - ohne Säge, Schraubstock oder Beil - mit einem Stab und einem kleinen Hammer. Beim Kauf einer Kokosnuss ist darauf zu achten, dass man meim Schütteln im Inneren die Flüssigkeit plätschern hört. Ist es im Inneren eher stumm, ist die Kokosnuss alt und vertrocknet und somit ungenießbar.
Sieht man sich die Kokosnuss genau an, entdeckt man an der breiteren Seite ein Gesicht, einem erstaunten Igel nicht unähnlich: zwei Augen und ein Mund.
Dieser Mund ist die einzige Stelle, die problemlos zu durchstechen ist - mit einem Holzstäbchen.
Aus diesem Loch wird die klare, leicht süßliche Kokosmilch heraus geschüttelt und kann getrunken werden.
Dann muss man in das Loch Luft hineinblasen und sofort mit dem Daumen verschließen. Der Überdruck in der Kokosnuss bewirkt ein Aufplatzen der Nuss, wenn man mit einem Hammer nun drauf klopft oder die Kokosnuss auf einen festen Untergrund schlägt. Die Nuss bricht in zwei Teile.
Das Kokosfruchtfleisch kann nun mit einem Messer aus der Schale gelöst werden und wird dann entweder roh oder in verarbeitetem Zustand, z.B. als Makrone, gegessen. Vielen Dank, Moussa!
Die Spitzbuben aus dem Senegal
Dr. Moussa Dansokho heißt der Gast, den wir am Mittwoch in der Märchenjurte (sie ist tatsächlich rechtzeitig trocken geworden) begrüßen konnten. Er hat sein Heimatland Senegal verlassen, um in der ehemaligen DDR zu studieren und ist hier geblieben, hat eine Familie gegründet und sich auch an das hiesige Wetter gewöhnt. Deshalb war es auch interessant für ihn, als er vor einem Jahr im Senegal die Bewohner bei 10 Grad (die tiefste Temperatur im senegalesischen Winter) frieren sah. Ihm machte das nichts aus - Deutschland härtet ab.
Moussa erzählte das Märchen von den Spitzbuben, die einem Fremden mit einer List sogar die Kleider vom Leib stahlen. Danach klärte ein anderes Märchen auf, wie die Tiere zu ihren Schwänzen kamen und warum die Hasen nur einen mikrigen Pummelschwanz abbekamen. Beide Geschichten werden sowohl im Senegal, als auch in Mali erzählt.
Nach den beiden Geschichten löcherten die Zuhörer unseren Gast förmlich mit Fragen: Wie ist das Schulsystem in Mali, was essen Kinder zum Frühstück, welche Sprachen werden gesprochen, welche Früchte wachsen im Senegal. Die Botschaft der Republik Senegal hatte uns im Vorfeld einige Poster geschickt, die die Jurte dekorativ schmückten und von den begeiterten Kindern im Anschluss mit nach Hause genommen wurden.
Das führte uns zum zweiten Teil, in dem Moussa demonstrierte, wie eine Mango dekorativ und richtig aufgeschnitten und eine Kokosnuss ohne rohe Gewalt geöffnet wird.
Die Mango wurde natürlich nicht mit dem Hammer geöffnet, sondern vorsichtig und mit Gefühl mit einem Messer. Für viele Besucher war die Vorführung mit einem Aha-Effekt verbunden. Genascht werden durfte auch...
Mittwoch, 24. September 2008
Vom Hahn und seinen Freunden - ein bosnisches Märchen
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